Mobbing auf deutschen Schulhöfen und Spielplätzen ist kein neues Phänomen, auch wenn es früher anders bezeichnet wurde. Durch das Internet und mobile Geräte hat es allerdings ein neues bedenkliches Maß angenommen. Cybermobbing ist einfacher und kennt weder räumliche noch zeitliche Grenzen. Kaspersky Lab hat zusammen mit der Universität Würzburg das Phänomen Cybermobbing bei Kindern und Jugendlichen untersucht. Zudem informiert der IT-Sicherheitsexperte auf der Seite kids.kaspersky.com/cyberbullying/kids/home über Mobbing im Zeitalter des Internets sowie passende Gegenmaßnahmen.
Etwa jeder sechste Schüler in Deutschland (17 Prozent) hat bereits die Folgen von Cybermobbing zu spüren bekommen, so das Bündnis gegen Cybermobbing e.V.. Dabei sind besonders Schüler im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren gefährdet. Zum einen fällt die ohnehin entwicklungskritische Phase der Pubertät in diesen Zeitraum, zum anderen verbringen Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit online, vor allem in Sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und Twitter. Cybermobbing-Attacken sind damit jederzeit und überall möglich und können gravierende Folgen haben.
Neben der Aufklärung der Kinder und Jugendlichen über die Gefahren des Internets, sollten sie auch zu einem verantwortungsvollen Umgang mit neuen Medien angeleitet werden. „Kinder brauchen eine moralische Wertvorstellung, müssen also wissen, was richtig und was falsch ist, wenn sie mit anderen online kommunizieren, wie es ja auch im direkten Umgang miteinander der Fall ist“, fordert Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab. „Sie können dann mehr Empathie entwickeln und neigen seltener dazu, sich an Cybermobbing oder anderen Verfehlungen im Cyberspace zu beteiligen. Außerdem ist es wichtig, dass Kinder von Anfang an über sämtliche Gefahren Bescheid wissen, die online auf sie lauern.“
Unterschiede Mobbing und Cybermobbing
Auch wenn mit Cybermobbing keine körperlichen Attacken verbunden sind, können die Folgen gravierender sein als bei herkömmlichen Mobbing. Dafür nennt die von Kaspersky Lab beauftragte Studie vier Gründe:
Cybermobbing ist anonym: Täter müssen online ihre Identität nicht unbedingt preisgeben und sind daher auch schwerer zu ermitteln, was die Bereitschaft zum Cybermobbing erhöht.
Das Internet vergisst nichts: Alle kompromittierenden Bildern oder Informationen, die je ins Internet gelangt sind, bleiben dort theoretisch auf Dauer und sind für jeden zugreifbar.
Cybermobbing kennt keine Auszeiten: Mit der Nutzung mobiler Geräte und der ständigen Verbindung zum Internet bleiben potenzielle Opfer für die Täter jederzeit und überall angreifbar.
Die Folgen werden nicht sichtbar: Anders als bei der Konfrontation von Angesicht zu Angesicht, sehen sich Opfer und Täter bei Cybermobbing-Attacken nicht direkt. Täter können wichtige Signale wie den Gesichtsausdruck oder die Körpersprache ihrer Opfer nicht wahrnehmen und werden sich der Folgen ihrer Taten nicht mehr bewusst.
Hinzu kommt, dass zwei von drei Kindern und Jugendlichen Mobbing zwar als reale Gefahr sehen, aber nur wenige in diesem Fall einen Erwachsenen ins Vertrauen ziehen würden. „Dabei wäre gerade für junge Menschen, die Opfer von Cybermobbing geworden sind, das Gespräch so wichtig“, erklärt Dr. Astrid Carolus, Medienpsychologin an der Universität Würzburg. „Eltern sollten ihren Kindern sagen, dass sie damit nicht alleine sind und es vielen anderen genauso ergeht. Inzwischen gibt es auch eine Reihe von Prominenten, die darunter gelitten haben und heute offen über ihre Erlebnisse sprechen.“
Kaspersky-Seite unterstützt Eltern und ihre Kinder
Auf der Seite http://kids.kaspersky.com/cyberbullying/kids/home finden Eltern und ihre Kinder diverse Inhalte in englischer Sprache, die sich mit dem Thema Cybermobbing und Gegen- beziehungsweise Kommunikationsmaßnahmen beschäftigen. Neben Hintergrundinformationen und Ratgebertexten zum Thema, bietet die Seite auch Comics, fünf exemplarische und personalisierte Cybermobbing-Fälle sowie einen abschließenden Selbsttest.