Nudeln, Schokolade oder Wein per Mausklick: Rund 15 Millionen Bundesbürger haben im vergangenen Jahr Lebensmittel im Internet gekauft. Das sind 28 Prozent aller Internetnutzer, wie der Digitalverband BITKOM anlässlich der Landwirtschaftsmesse „Grüne Woche“ in Berlin mitteilt. Gegenüber einer ähnlichen Befragung im Januar 2011 hat sich die Zahl damit mehr als verdreifacht. Damals gaben 4,5 Millionen Menschen an, schon einmal ihren Lebensmitteleinkauf im Netz erledigt zu haben. „Lebensmittel gehörten bis vor kurzem zu den wenigen Warengruppen, die fast ausschließlich im stationären Einzelhandel verkauft wurden. Das ändert sich nun“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Fast alle großen Handelsketten, dazu einige innovative Start-ups, haben in den letzten Jahren entsprechende Konzepte etabliert, die von den Kunden inzwischen gut angenommen werden.“
Das Potenzial für weiteres Wachstum im Online-Handel mit Lebensmitteln ist laut BITKOM-Umfrage groß: 38 Prozent der Befragten erklären, zwar noch nie Lebensmittel im Netz gekauft zu haben, sich dies aber für die Zukunft vorstellen zu können. Frauen zeigen mit 41 Prozent stärkeres Interesse als Männer mit 36 Prozent. Besonders aufgeschlossen sind die Nutzer im Alter von 14-29 Jahren. Von ihnen können sich 43 Prozent vorstellen, künftig auf einer Webseite statt im Supermarkt einzukaufen. Selbst bei den Nutzern ab 65 Jahren sind es 27 Prozent.
Derzeit kaufen Verbraucher mit 26 Prozent mehrheitlich abgepackte Lebensmittel wie Tiefkühlgerichte, Mehl oder Müsli im Internet. Erst 5 Prozent der Nutzer bestellen online auch frische Waren wie Milch, Eier oder Obst. Angeboten wird die Online-Bestellung von Lebensmitteln sowohl von klassischen Supermärkten als auch von spezialisierten Web-Shops. Neben gängigen Produkten finden Verbraucher im Internet zum Beispiel auch Delikatessen, die im stationären Handel eher schwer zu bekommen sind. Die Lieferung frischer Waren ist bislang vor allem in Ballungsräumen verbreitet.
„Der Kunde spart beim Einkauf im Internet Zeit und Nerven“, erklärt Rohleder. „Er bekommt die Waren bis in die Wohnung geliefert, in der Regel gegen eine geringe Gebühr.“ Zudem könnten Kunden im Internet anders als im Supermarkt auch alternative Zahlungsmethoden wie etwa Paypal nutzen.